Erste Leitlinie zur Lebertransplantation treibt Harmonisierung und Standardisierung voran
Leipzig.
Nach der Transplantation der Niere ist die Lebertransplantation die am zweithäufigsten durchgeführte Organverpflanzung in Deutschland. Wie lässt sich bei Lebertransplantationen das Management auf der Warteliste optimieren? Wie sollte eine Suppression des Immunsystems bestmöglich erfolgen? Und welche Mindestanforderungen gelten bei der Nachsorge der Patienten? Diese und weitere Fragen beantwortet die erste deutschsprachige Leitlinie zur Lebertransplantation, die seit kurzem in gedruckter Version vorliegt. Ihr Ziel ist es, über eine Vereinheitlichung von Diagnostik und Therapie bei Lebertransplantationen die Versorgung der Patient:innen vor und nach der Operation zu verbessern.
Die Leitlinie bietet erstmals einen Überblick über sämtliche Themen, die im Zusammenhang mit einer Lebertransplantation von Bedeutung sind. Sie wurde unter Federführung der Deutschen Gesellschaft für Gastroenterologie, Verdauungs- und Stoffwechselkrankheiten (DGVS) und der Deutschen Gesellschaft für Allgemein- und Viszeralchirurgie (DGAV) erarbeitet. Beteiligt waren 19 Fachgesellschaften – von der Infektiologie über die Ernährungsmedizin bis zur Intensivmedizin und Anästhesie – sowie weitere Organisationen, Selbsthilfegruppen und Patientenvertretungen. In insgesamt elf paritätisch besetzten Arbeitsgruppen floss sowohl hepatologisch-internistische als auch chirurgische Expertise ein. Diese Vielfalt und die breite Mitwirkung gewährleisten die nötige Interdisziplinarität und eine patientenorientierte Perspektive der Leitlinie.
Quelle:
idw; 15.10.2024