Neuer Versorgungsatlas-Bericht zeigt hohe Komorbiditätslast bei Menschen mit chronischer Nierenkrankheit
Daniel Wosnitzka Pressestelle Versorgungsatlas
Versorgungsatlas
Fast 68 Prozent der chronisch Nierenkranken leiden zusätzlich an mindestens drei weiteren chronischen Erkrankungen // Herzinsuffizienz und kardiovaskuläre Erkrankungen besonders häufig // Anstieg der Multimorbidität mit fortschreitendem Nierenschaden
Patientinnen und Patienten mit diagnostizierter chronischer Nierenkrankheit sind signifikant häufiger von weiteren chronischen Erkrankungen betroffen als Menschen ohne Nierenkrankheiten. Besonders kardiovaskuläre Leiden wie Herzinsuffizienz, koronare Herzkrankheit, Schlaganfall und Vorhofflimmern treten deutlich häufiger auf und erhöhen die Komplexität der Versorgung dieser Erkranktengruppe. Mehr als zwei Drittel (67,4 Prozent) der Menschen mit chronischer Nierenkrankheit litten zusätzlich an mindestens drei weiteren chronischen Erkrankungen. Herzinsuffizienz und koronare Herzkrankheiten sind in den frühen Stadien der Nierenerkrankung bereits häufiger anzutreffen. Diese nehmen aber mit zunehmender Nierenschädigung deutlich zu. Auch autoimmune Systemerkrankungen und zystische Nierenkrankheiten traten in höheren Erkrankungsstadien häufiger auf. In den fortgeschrittenen Stadien der chronischen Nierenkrankheit (CKD) nahm diese Belastung weiter zu: Während im CKD-Stadium 3 schon 73 Prozent von mindestens drei und 32 Prozent von mindestens fünf chronischen Erkrankungen betroffen waren, stiegen die Werte im CKD-Stadium 5 auf 80 Prozent und 42 Prozent an. In der schwersten Form der Nierenerkrankung (CKD-Stadium 5) war der Anteil derjenigen, die von mindestens sieben Begleiterkrankungen betroffen waren, mehr als 20-mal so hoch wie in der Kontrollgruppe.
Das sind die zentralen Ergebnisse einer aktuellen Versorgungsatlas-Studie zum „Komorbiditätsprofil der chronischen Nierenkrankheit“, die das Zentralinstitut für die kassenärztliche Versorgung (Zi) heute veröffentlicht hat.
Quelle: idw_2024-10-28