Nierentransplantation zwischen Spendern und Empfängern mit HIV ist sicher
Baltimore
HIV-Infizierte können Organe von HIV-Infizierten erhalten. Die Ergebnisse sind nach den Erfahrungen mehrerer US-Zentren im New England Journal of Medicine (2024; DOI: 10.1056/NEJMoa2403733) bei Nierentransplantationen nicht schlechter als bei HIV-negativen Spendern.
Die Verwendung von infizierten Organen ist in der Transplantationsmedizin ein Tabu. In den USA musste eigens ein Gesetz verabschiedet werden, bevor Mediziner an 26 Zentren mit den ersten „HIV to HIV“-Transplantationen beginnen konnten.
Der „HIV Organ Policy Equity Act“ (HOPE) lieferte die legale Grundlage, Forschungsleitlinien des Gesundheitsministeriums legten 2015 die genauen Regeln fest. Ab April 2018 wurden dann „HIV to HIV“-Transplantationen durchgeführt.
Die US-Mediziner konnten dabei auf die Erfahrungen zurückgreifen, die ein Team um die Chirurgin Elmi Muller vom Groote Schuur Hospital in Kapstadt gemacht hat. Es war ein „Schritt ins Ungewisse“, schreibt Muller jetzt in einem Editorial. Denn es konnte vorher nicht ausgeschlossen werden, dass es bei der Transplantation zu einer Superinfektion mit einem anderen HIV-Stamm kommt mit katastrophalen Folgen. Diese sind jedoch ausgeblieben.
weiter lesen: Ärzteblatt_2024-10-21