Hohe COVID-19-Sterblichkeit bei dialysepflichtigen Patienten
Berlin – Dauerhaft dialysepflichtige Patienten sind in besonderem Ausmaß von der COVID-19-Pandemie betroffen. Dies zeigt ein aktueller Beitrag im Deutschen Ärzteblatt (2021; DOI: 10.3238/arztebl.m2021.0160).
Im Zeitraum von Ende April bis Anfang Oktober 2020 verstarb rund 1/5 der an COVID-19 erkrankten dauerhaft dialysepflichtigen Patienten. Dies ergab eine wöchentliche Auswertung von Daten aus Dialysezentren.
Von COVID-19 betroffen waren im April 2020 rund 1,4 % der circa 95.000 dauerhaft dialysepflichtigen Patienten; diese Zahl ging im Sommer deutlich zurück, um dann gegen Ende des Jahres auf einen Wert von fast 2 % anzusteigen.
Die Mortalität der dialysepflichtigen Patienten mit COVID-19, bezogen auf die Gesamtheit der Dialysepatienten, erreichte gegen Ende des Jahres einen Wert von fast 0,8 %.
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Die Studie beruht auf einer Auswertung der Daten von rund 12 % der dauerhaft dialysepflichtigen Patienten in Deutschland. Deren Risiko, an COVID-19 zu versterben, ist nach Einschätzung der Autoren vergleichbar mit dem Risiko von Personen über 80 Jahren.
Da dauerhaft dialysepflichtige Patienten aufgrund ihrer Erkrankung nicht in häuslicher Quarantäne verbleiben könnten und in der Regel 3 Mal pro Woche durch Krankentransporte und Kontakt zu anderen Patienten und Personal einem erhöhten Risiko ausgesetzt seien, plädieren die Autoren für eine Impfung dieser Risikogruppe mit höchster Priorität.
Quelle: Ärzteblatt; 3.3.2021